René M. Beyenburg
About
René M. Beyenburg lll (*Buir) lebt und arbeitet in Köln und der Bretagne. Schwerpunkte in seiner Arbeit liegen in Malerei, Graphik und Objekte.
Der Ausstellungstitel ‚Aussenposten von Gedankengängen’ aus dem Jahr 2002 bietet Möglichkeit zum Einblick in die Struktur:
Das Werk als Außenposten des Denkens, in sich bestehend und verbunden untereinander durch Gänge – das Denken, Gedanken, reduziert: die Linie.
Die Linie als das zeichnerische Leitmotiv. Fließend gemalt, ohne Unterbrechung, mal sich verdichtend zu ’‚humanoiden Clustern’ , oder , manchmal kaum wahrnehmbar, wie ein verblassender Eindruck einer Begegnung. Sich verflüchtigend im Raum oder eben noch Verbindung zwischen zwei Punkten.. Die Vielzahl der Linien definiert einen Raum, den Lebensraum des Denkens. Abbild und Vorlage der Existenzform zugleich. Eine Form, vielleicht Figur, oder eine ‚Restsignatur’ ihres Befindens. ‚lineare Lebensform. Mischung aus Zufall und Freiheit. Linien mit detailreicher Exaktheit und klaren Kontrasten. Das Sujet: Innere und äußere Zustände. Humanoide Haltungen.
Von Beginn an existieren voneinander entfernte Dimensionen, z.B. in Form mehrerer Horizonte, gleichzeitig und bringen damit einen Hinweis auf das grundsätzlich Paradoxe der Existenz mit sich. Die Akzeptanz der Undefiniertheit und ein Interesse an der Ambiguität der Dinge sind starke Strukturen in der Arbeit. Großformatige Malereien mit überlebensgroßen Köpfen, die in sich wiederum verschiedenartige weitere Welten beherbergen. Die Arbeiten haben viele Gesichter. In großen Figuren finden sich kleine; Überlappungen schaffen komplexe Formen, die Dinge sind nie nur das, was sie auf den ersten Blick scheinen. Der Wechsel aus weiter Perspektive und engem Fokus bietet Möglichkeit der Wahrnehmung weiterer Zusammenhänge, von Struktur.
Die Technik ist latent unterwandert durch die Einbeziehung des Zufall, sie ergibt sich, fast zwangsläufig, im ausgedehnten Moment, der ins Vergangene und Werdende reicht. Das Sein im Moment als die zentrale Ebene der Form-Findung(-Werdung).
Etwas interessantes, neues finden, die Gleichförmigkeit auflösen und weitergehende Zusammenhänge aufdecken und darstellen. Auch über die Andersartigkeit des Werkzeugs bilden sich neue Formen. Der Tausch von Pinsel gegen einen abgebrochenen Ast, überlässt das Werden dem Zufall. Die Freiheit zur Vielfalt in der Form. Variation an Stelle von Reproduktion. Geht es um Wiederholungen, dann um die Nuancen oder Besonderheiten der Form zu verdeutlichen. Meist jedoch geht es darum weiterzugehen, darüber hinaus. Ein gutes, also lebendiges, Kunstwerk ist immer klüger als der Künstler.
Hans-Elmar Schmitz beschrieb seine Arbeit bei der Ausstellungseröffnung INSTINCT WALK so:
„Die Kunst des in Köln lebenden und arbeitenden Künstlers René M. Beyenburg ist vielfältig und scheut die Integration der Komplexität der Welt in sein Kunstschaffen nicht. Unter den einfachen, seiner sich meist im bipolaren Spannungsfeld zwischen weiß und schwarz, hell und dunkel, symbolisch und figurativ bewegenden Oberflächen seiner Kunstwerke verhandelt René M. Beyenburg durchaus die komplexen Sachverhalte unserer an Erscheinungen reichen Lebenswelt und transformiert sie in Kunstwerke, die den Betrachtenden zu einer sie verändernden Rezeption einladen.
In seinen künstlerischen Forschungsreisen legt sich René M. Beyenburg nicht auf eine Gattung der bildenden Kunst fest. Vielmehr findet seine künstlerische Auseinandersetzung mit der Welt und ihrer Verarbeitung in der Kunst und anderen Wissenschaften sowohl in traditioneller Malerei und Graphik als auch zum Beispiel in Holzobjekten und digitalen „Computercollagen“ Ausdruck.“
Vita
- 1966 geboren in Buir bei Köln
- 1988 Kunstakademie in Trier
- 1989-1996 Studium an der Fachhochschule für Gestaltung Hamburg
- 2013 Ausbildungs-Seminar bei Arno Stern, Paris